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Passgenauer Content für den Kunden

Ist es vornehme Zurückaltung oder schlicht Technikangst? Während für viele Unternehmen Social-Media Kanäle, Smart-Data und Newsroom-Konzepte längst selbstverständlich Bestandteil des Marketing-Mix sind, zögert die Finanzbranche noch beim Einsatz von digitalen Instrumenten in der Kundenkommunikation.

Beim ergoacademy-Event zur digitalen Kommunikation in der Finanzwelt in Frankfurt beschäftigten sich drei Digitalexperten mit diesem aktuellen Thema. Christoph Hardt, Geschäftsführer Kommunikation des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) war ebenso Redner auf der Veranstaltung wie Santo Pane, Managing Director bei ergo Kommunikation, und Tom Alby, Head of Performance Agency bei Google Germany.

„Stopp! Menschen sollen auf der Unternehmenswebsite verweilen.“

Santo Pane von ergo Kommunikation stellte in seinem Vortrag zunächst einmal fest, dass die digitalen Angebote der Unternehmen bisher kaum auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Um mit der Digitalisierung zu gehen, sei es wichtig erst einmal seine Zielgruppe genau zu spezifizieren.

Nicht nur das Alter, auch die Ziele und Ideale der Kunden seien von Bedeutung. Welche Themen interessieren ihn? „Pausing Power ist das Schlagwort“, sagte Pane. Die Menschen sollen im großen Kosmos aus Nachrichten und Unterhaltung auf der Unternehmenswebsite innehalten und verweilen. Persönlich abgestimmter Content, je nach Nutzer, sei sehr wertvoll für das Unternehmen und den Kunden. „Eine Analyse von ergo Kommunikation zeigt, dass Finanzdienstleister sowohl in der passgenauen Ansprache als auch beim Pausing-Power-Potenzial starken Nachholbedarf haben“, ergänzte er.

Relevant sei dabei vor allem die Rückkopplung im System beziehungsweise die Erfolgskontrolle mit messbaren Indikatoren. Vor allem Nutzerdaten, die auf Unternehmenswebsites gesammelt werden, bergen Chancen. Mit ihrer Hilfe könnten wertvolle Erkenntnisse zu Bedürfnissen und Interessen der Nutzer gewonnen werden.

„Mehr Mathematik bitte! Die Datenauswertung bietet große Chancen für Unternehmen.“

Dass dieser Big-Data-Trend auch in Zukunft entscheidend für Unternehmen sein wird, davon ist Tom Alby von Google Germany überzeugt. Er prophezeite eine Welt voller Daten, die gerade Marketingexperten dazu veranlassen werden, sich immer mehr mit Mathematik zu beschäftigen.

Genau wie Pane setzt Alby darauf, mit Hilfe von Datenerhebungen über das Nutzerverhalten die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen, um die Kunden gezielter und individueller anzusprechen. Das Analysetool Google Analytics kann so zum Beispiel herausfinden, welchen Weg der Kunde bei einem Onlinekauf gegangen ist. Verschiedene Besuchergruppen können über Social Networks, über einen Link in einer Marketing-E-Mail oder über den direkten Aufruf mittels URL auf eine Website gelangen. Informationen über solche Zugangswege und andere Faktoren seien nötig, um die wirksamsten Kommunikationskanäle zu identifizieren und das Budget gezielt zu steuern.

„Weg mit der Wand! Neue Strukturen zu schaffen, auch in den Köpfen, zahlt sich aus.“

Angesichts der durch die Digitalisierung notwendigen Änderungen kann es hilfreich sein, auch die Arbeitsweisen zu verändern. Diese Erfahrung macht Christoph Hardt derzeit beim GDV.

Zu Anfang sei es nötig gewesen sprichwörtlich die Mauern einzureißen und am neuen Arbeitsplatz ein Großraumbüro zu schaffen, wie in einer großen journalistischen Redaktion, berichtete er beim ergoacademy-Event. Durch die räumliche und inhaltliche Zusammenarbeit von verschiedenen Spezialisten gebe es einen besseren Austausch: Der Multimedia-Experte profitiert vom Kollegen für interne Kommunikation. Der Media-Realtions-Chef erhält Anregungen vom Reporter-Team. Die Intention des neuen Ansatzes sei es, gute lesenswerte Geschichten zu schaffen und diese für verschiedene Nutzer und Kanäle aufzubereiten. Das alles geschehe durch einen journalistischen Arbeits- und Entscheidungsprozess.

Gelohnt habe sich dieser Weg bereits: Die Besucherzahlen auf der GDV-Website seien im Jahre 2014 bereits um 20 Prozent gestiegen. Dass die neuen Strukturen nicht von allen direkt begrüßt worden sind, so Hardt, sei vor allem bei einem Verband mit so vielen heterogenen Gruppen normal. Der Erfolg gebe ihm dennoch Recht.

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