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ETFs werden von Jahr zu Jahr beliebter
ETFs werden von Jahr zu Jahr beliebter - vor allem unter Privatanlegern und Selbstentscheidern.

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ETF Monitor: private Anleger und ETFs

Noch investieren Privatanleger in Deutschland nur einen geringen Anteil ihres Vermögens in Exchange Traded Funds (ETFs). Wie gut die Chancen stehen, dass sich dies in naher Zukunft ändert, zeigt der ergo ETF-Monitor auf – eine groß angelegte Befragung, die ergo Kommunikation gemeinsam mit Deutschlands führendem Online-Finanzportal finanzen.net durchgeführt hat. Für den ETF-Monitor befragte ergo 639 Privatanleger, die meisten von ihnen Selbstentscheider, zu ihrer Einstellung gegenüber ETFs. Die Ergebnisse stellte ergo am 27. Juni in Frankfurt vor.

Selbstentscheider wollen stärker auf ETFs setzen

Die börsengehandelten Indexfonds gelten als besonders transparent und kostengünstig, werden bisher allerdings vorwiegend von institutionellen Investoren genutzt. Der ergo ETF-Monitor zeigt, dass sich dies zumindest mittelfristig ändern könnte. So gaben immerhin 48 Prozent der Befragten an, bereits ETFs zu besitzen. Nur Aktien (72 Prozent) und herkömmliche Investmentfonds (64 Prozent) sind beliebter. Anleihen (33 Prozent) und Zertifikate (20 Prozent) rangieren bei dieser Anlegergruppe auf dem vierten und fünften Platz.

Der Anteil von ETFs im Depot von Privatanlegern ist aber noch relativ gering. Lediglich 36 Prozent der Anleger haben mehr als 10 Prozent ihres Anlagevermögens in ETFs investiert. Und auch von den Privatinvestoren, die bereits ETFs besitzen, haben nur 51 Prozent mehr als 10 Prozent in Indexfonds angelegt.

Der Trend unter den Selbstentscheidern spricht jedoch eindeutig für ETFs: 49 Prozent der Befragten gaben an, den Anteil der Indexfonds in ihrem Depot in den kommenden zwölf Monaten „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“ erhöhen zu wollen. In der Gruppe der ETF-Besitzer liegt dieser Anteil sogar bei 64 Prozent. Und selbst 30 Prozent der Anleger, die noch keine ETFs besitzen, planen ein Investment in Indexfonds.

Investoren sind skeptisch gegenüber Swaps und Wertpapierleihe

Ungeachtet der grundsätzlich positiven Einstellung der befragten Anleger gegenüber ETFs, betrachten die Investoren einige Punkte offenbar mit Skepsis. So stimmen 52 Prozent der Aussage „Ich investiere lieber in ETFs, die keine Swaps verwenden“ zu oder sogar voll zu. Unter den Anlegern, die bereits ETFs besitzen, sind es sogar 59 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Wertpapierleihe. 47 Prozent aller Befragten stimmen der Aussage „Ich investiere lieber in ETFs, die keine Wertpapierleihe betreiben“ zu – unter den ETF-Besitzern beträgt der Anteil sogar 54 Prozent.

Swap-Geschäfte nutzen ETF-Anbieter, um die Entwicklung von Börsenindizes mithilfe von Derivaten abzubilden – ohne dass der ETF die im Index enthaltenen Wertpapiere direkt besitzen muss. Diese Geschäfte hatten vor zwei Jahren wegen möglicher Risiken für die Stabilität des Finanzsystems die Aufmerksamkeit der internationalen Aufsichtsbehörden geweckt. Seither haben sich viele ETF-Anbieter noch stärker um Transparenz bemüht. Die Debatte scheint dennoch Spuren bei den Anlegern hinterlassen zu haben. Dafür spricht, dass ausgerechnet diejenigen Anleger besonders kritisch sind, die am besten informiert sein sollten.

ETF-Anbieter als unbekannte Größen

Nachholbedarf haben viele ETF-Anbieter auch in Sachen Bekanntheitsgrad. Zwar kennt immerhin jeweils mehr als ein Drittel der Befragten die beiden Marktführer iShares und DB X-Trackers – dahinter allerdings wird die Luft schnell dünn. Nur jeder Fünfte kann den französischen Anbieter Lyxor ohne Hilfestellung nennen. Die Commerzbank-Tochter Comstage kennen 15 Prozent der Befragten, und ETFlab lediglich 10 Prozent. Alle anderen Anbieter rangieren unter ferner liefen.

Und selbst wenn die Befragten eine Liste von ETF-Anbietern vor sich hatten, änderte dies wenig am Ergebnis: Vor allem ausländische ETF-Häuser und Anbieter ohne große Marke im eigenen Namen sind selbst bei der großen Mehrheit der gut informierten Selbstentscheider unbekannt. Während einige Anbieter also einen Startvorteil im zunehmenden Wettbewerb um Privatanleger genießen, stehen andere vor einer kommunikativen Herausforderung.

Die Studienergebnisse stellte Bare Münze beim finanz talk im Frankfurter Kubu vor.

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