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ETF-Monitor: Privatanleger setzen stärker auf Indexfonds

investorenratgeber.de befragte 605 Nutzer von finanzen.net: 57 Prozent der Anleger wollen ihr ETF-Engagement ausbauen – trotz Zweifeln an Swaps.

Privatanleger werden für ETF-Anbieter immer wichtiger. Dies geht aus dem ETF Monitor hervor, einer  Studie von Bare Münze und finanzen.net. Der Umfrage zufolge ist die Beliebtheit von Exchange Traded Funds (ETFs) bei Privatanlegern gegenüber dem Vorjahr nochmals gestiegen. So nutzen 62 Prozent der befragten Anleger ETFs für ihre Geldanlage – im Vorjahr waren es lediglich 48 Prozent. Die börsengehandelten Indexfonds rückten damit in der Beliebtheitsskala an die zweite Stelle vor und überholten erstmals klassische Investmentfonds. Beliebter als ETFs waren der Studie zufolge nur direkte Aktieninvestments.

Für den ergo ETF Monitor befragte ergo Kommunikation 605 Nutzer von Deutschlands führendem Finanzportal finanzen.net zu ihrer Einstellung gegenüber ETFs. Die nun zum zweiten Mal durchgeführte Befragung finanzaffiner Anleger zeigt, dass neben institutionellen Investoren zunehmend auch Privatanleger die börsengehandelten Indexfonds nutzen. So gab mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten an, es sei „eher wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“, dass sie in den kommenden zwölf Monaten den ETF-Anteil an ihrem Vermögen erhöhen würden. Im Jahr zuvor hatten 49 Prozent diese Antwortmöglichkeiten gewählt – und ihr Vorhaben offensichtlich auch in die Tat umgesetzt. Die Studie zeigt nämlich auch, dass der ETF-Anteil an den Depots seit der vorigen Erhebungswelle gestiegen ist: Hatten im Vorjahr noch 36 Prozent der Befragten mehr als zehn Prozent ihres Vermögens in ETFs investiert, waren es jetzt bereits 42 Prozent.

Anleger sehen Swaps zunehmend kritisch

Parallel zur Beliebtheit von ETFs stieg allerdings auch die Skepsis gegenüber der Verwendung von Derivaten zur Abbildung von Indizes, den so genannten Swaps. So gaben 57 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an, sie würden lieber in ETFs investieren, die keine Swaps verwenden – 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Noch kritischer sind diejenigen Anleger, die bereits ETFs besitzen. In dieser Gruppe lehnen sogar 63 Prozent Swaps ab – im Vorjahr. waren es 59 Prozent. Genau umgekehrt stellt sich die Entwicklung bei der Einstellung der Anleger zur Wertpapierleihe dar: Lehnten im Vorjahr noch 54 Prozent der ETF-Besitzer Wertpapier-Leihgeschäfte ab, waren es bei der Neuauflage des ergo ETF Monitors in diesem Jahr nur noch 51 Prozent. „Die Vorbehalte scheinen also abzunehmen, wenn auch langsam“, sagt Jörg Schüren, Leiter des auf die ETF-Branche spezialisierten Teams bei ergo Kommunikation. „Die Diskrepanz zwischen Swaps und Wertpapierleihe wirft natürlich Fragen auf. Möglicherweise ist es den Anbietern im Fall der Wertpapierleihe besser gelungen, den Nutzen für Anleger zu verdeutlichen. Im gleichen Maße könnten die Anbieter Vorbehalte gegenüber der swap-basierten Abbildung von Indizes weiter abbauen, wenn sie ihr Informationsangebot in diesem Bereich intensivieren würden.“

Vollständige Studie ermöglicht ETF-Anbietern ausführliche Marktanalyse

ergo hat in der Anlegerbefragung darüber hinaus untersucht, über welche Kanäle sich Anleger bevorzugt informieren, von wem sie sich beraten lassen und wie ihr Kenntnisstand über die wichtigen ETF-Anbieter auf dem deutschen Markt ist. Auch Einstellungen zu verschiedenen erfolgskritischen Aspekten von ETFs wurden systematisch erfasst. „Unsere Studie erlaubt daher erstmals auch detaillierte Auswertungen in Bezug auf Bekanntheit, Strategie und kommunikative Herausforderungen einzelner Anbieter, die das wichtiger werdende Geschäft mit Privatanlegern in den Fokus nehmen wollen“, erläutert Schüren. „Dies war in dieser Form bisher nicht möglich.“

Die 605 für die Studie befragten Anleger sind überdurchschnittlich gebildet und verdienen überwiegend gut: 63 Prozent der Befragten haben einen Hochschulabschluss, 64 Prozent haben über ein monatliches Nettoeinkommen von 2.500 Euro oder mehr. Rund ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer verfügt über ein Anlagevermögen von mehr als 100.000 Euro – 11 Prozent können sogar mehr als 500.000 Euro anlegen. Die große Mehrheit (78 Prozent) der Befragten nimmt keine Anlageberatung in Anspruch, zählt also zur Gruppe der Selbstentscheider.

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